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1. Tag:

Wir kommen gerade zur Mittagzeit mit unserem vollbeladenen Auto auf dem Campingplatz in Rinkenæs an. Die Rezeption ist nicht besetzt, aber wir haben uns diesen Platz jetzt schon zum zweitenmal als Startplatz ausgesucht und wissen, dass wir uns selber einen Zeltplatz aussuchen dürfen und später dann zur Anmeldung gehen. Wir bleiben, wie meist, in der Nähe des Spielplatzes. Unsere Töchter sind jetzt zwar schon „groß“, aber immer noch von den großen Hüpfkissen auf den Campingplätzen in Dänemark begeistert. Nach dem Zeltaufbau packe ich mein Fahrrad wieder auf das Autodach und bringe das Auto auf den Parkplatz am ehemaligen Fähranleger in Gråsten. Der liegt zwar  einige Kilometer vom Campingplatz entfernt, aber direkt am Campingplatz gibt es keine Abstellmöglichkeit und der Abstellplatz am ehemaligen Fähranleger ist uns schon beim letzten Mal von der örtlichen Polizeidienststelle als vermutlich sicherer Platz empfohlen worden. Ein Restrisiko bleibt natürlich immer.

2. Tag:
Rinkenaes - Gråsten - Felsted - [5] - Åbenra - Dimen - Løjt Kirkeby - Sandkaer Camping, 41 km

Wie in jedem Jahr dauert das Verpacken der Ausrüstung am ersten Tag immer besonders lange. Das spielt sich im Laufe der nächsten Tage dann aber schnell ein. Obwohl wir schon vor acht Uhr aufgestanden sind, kommen wir erst gegen elf Uhr los. Für alle sind die vollgepackten Räder noch sehr ungewohnt. Unser Weg führt uns am Schloß in Gråsten vorbei, der Sommerresidenz der Königin. Es ist keine Nationalflagge aufgezogen, also ist die Königin nicht zu Hause. Wir haben das Schloß schon vor einigen Jahren besichtigt und rollen gleich weiter. Wir bleiben bei wenig Verkehr auf der Nebenstraße. Es sind zwar örtliche Radrouten ausgeschildert, aber die bedeuten entweder einen Umweg oder führen über unbefestigte Wege. Das wollen wir uns am ersten Tag noch nicht antun.
Der Campingplatz für diesen Tag liegt am Meer am Ende einer Stichstraße. Deshalb brauchen wir uns auf den letzten drei Kilometern fast nur noch rollen zu lassen aber am nächsten Tag müssen wir das alles wieder hochfahren.

3. Tag:
Sandskaer Camping - Løjt Kirkeby - [5] - Genner - Straße bis Hoptrup - [5] - Haderslev - Fjelstrup - Sandersvik Camping, 50 km

Wie schon am Tag vorher befürchtet, gefällt es meinen Töchtern gar nicht gleich morgens schon mit Bergetappen beginnen zu müssen. Am Ende der Stichstraße in Løjt Kirkeby muß ich doch geraume Zeit warten, bis die Familie wieder komplett ist. Mit meinem Gepäckanhänger ist das Bergauffahren auch kein Vergnügen. Ich versuche daher eine gleichmäßige Trittfrequenz  zu fahren und warte dann lieber am Ende der Steigung. In Genner treffen wir dann wieder auf die Radroute [5]. Zur Mittagszeit finden wir dann in Haderslev am Hafen eine schöne Wiese. Zur Rast dem Treiben in einem Hafen zuzuschauen ist immer wieder abwechslungsreich. Der Ostwind der letzten Tage beschert uns zwar schönes Wetter hat aber auch den ganzen Unrat und Algen in das Hafenbecken gedrückt. Die Kinder beschweren sich zuerst über den Geruch der verwesenden Algen, sind dann aber hochbegeistert, als sie eine Flaschenpost finden. Sie ist aber auf dänisch geschrieben, sodaß die Kontaktaufnahme mit den gleichaltrigen dänischen Kindern wohl doch noch schwierig werden wird. Wir folgen dann weiter der Ausschilderung der Radroute [5]. Leider stimmt die Ausschilderung mit unserer schon älteren Karte nicht überein. Die Ausschilderung führt uns auf einen sehr schmalen Dammweg. Wir müssen die Räder schieben und ich habe Probleme, dass der Hänger nicht seitlich in den Graben rutscht. Es sind zwar nur 500 m aber es ist eine Quälerei und bringt mir ein blutiges Schienenbein ein. Ich bin beim Schieben an die Pedale geschlagen. Die Kinder fanden es natürlich spannend und viel schöner als die langweilige Straße. Bevor wir zum Campingplatz in Sandersvig fahren, müssen wir noch einkaufen und so etwas geht natürlich nicht ohne ein großes Eis.

4. Tag:
Sandersvik Camping - Hylsminde - Hejls - Grønninghoved Strand - Binderup - Kolding - [6] - über Brücke nach Fünen - Galsklint Camping,  52 km

Wir haben Bedenken, dass das Wetter nach so vielen schönen Tagen bald umschlagen könnte (zu Unrecht) und wollen baldmöglichst nach Fünen kommen, um uns dann mehr Zeit lassen zu können. Deshalb haben wir auch heute wieder ca. 50 km vor uns. Unsere Töchter teilen sich das meist gut auf: während eine zügig vorrausfährt und kaum zu halten ist, hängt die andere am Schluß und muß jeden Hügel „hochgeredet“ werden. Und nach der nächsten Pause wird gewechselt. Wir haben aber inzwischen lange Erfahrung mit dem Gemurre bei Radtouren. Wir können inzwischen ganz gut unterscheiden, ob die beiden wirklich erschöpft sind, oder ob sie einfach keine Lust zum Fahren haben. Letzteres kann sich aber innerhalb von Minuten ändern. Gerade unsere jüngste Tochter findet breite Straßen und Radwege einfach langweilig und tritt mehr oder weniger gequält in die Pedale. Auf kleinen Wegen und kurvigen, abwechslungsreichen Straßen ist sie aber kaum zu halten. Leider nehme ich in Hejls den falschen Abzweig und anstatt „oben“ zu bleiben fahren wir bis zum Strandbad in Grønninghoved Strand herunter. Das beschert uns zwar bewundernde Blicke von den Strandurlaubern aber auch einen knackigen Anstieg über zwei Kilometer zurück auf die Straße nach Kolding. Dieser Anstieg ist nur mit einer Extraportion „Bergbelohnung“ in Form von Gummibären zu schaffen. Auch diesmal suchen wir uns zur Mittagspause einen Platz am Hafen. Die Sonne brennt an diesem Tag nur so vom Himmel und wir haben Mühe einen Schattenplatz im Jachthafen von Kolding zu finden. Aber es gibt zumindest einen Eisladen. Die restlichen Kilometer bis nach Fünen erfordern einiges Durchhaltevermögen. Die Strecke führt parallel zur Hauptstraße. Es gibt zwar einen Radweg aber die vorbeirauschenden Laster nerven doch gewaltig. Als wir gleich nach der Überquerung des Sund zwischen Jütland und Fünen in Richtung Campingplatz abbiegen sind wir alle ziemlich geschafft. Wir bekommen dann aber einen sehr schönen schattigen Platz. Es gibt eine Möglichkeit die Hängematte aufzuhängen und einen Abenteuerspielplatz mit Wasser und Matsche. Die Kinder haben heute zum ersten mal die 50 Kilometermarke „geknackt“. Als Belohnung gibt es eine Riesenportion Pommes Frites und für den nächsten Tag einen Ruhetag. Wir sind jetzt auf Fünen und wollen es langsamer angehen lassen.

6. Tag:
Galsklint Camping - [70] - Sandager Næs, 40 km

Der Ruhetag hat uns gutgetan und das Radfahren auf Fünen macht einfach mehr Spaß als auf Jütland. Die Strecke ist abwechslungsreicher und führt fast immer dicht an der Küste entlang. Zur Mittagszeit finden wir einen sehr schönen Badeplatz. Wir müssen zwar die Räder und den Hänger über einen Deich wuchten und der Platz ist auch gut besucht, haben dann aber einen tollen Strand. Die Sonne brennt vom Himmel und wir sind froh, dass wir das Mehrgewicht in Kauf genommen und eine Strandmuschel mitgenommen haben. So haben wir zumindest etwas Schatten.
Der Campingplatz in Sandager Næs bietet alles was die Kinder wünschen: ein Freibad mit langer Rutsche, kostenlose Tretautos und gute Möglichkeiten Krebse zu fangen. Also legen wir hier gleich noch einen Ruhetag ein.

8. Tag:
Sandager Næs - [70] - Assens - [60] Å - Snave - Bangsgårde - Løgismose Camping, 34 km

Bei strahlendem Wetter fahren wir die Westküste von Fünen entlang. Ab Assens fahren wir auf bekannten Wegen. Von Assens bis Faaborg sind wir schon im letzten Jahr gefahren. Die Kinder haben sich jetzt auf das Radfahren gut eingestellt. Die Route ist recht hügelig, aber das macht jetzt fast nichts mehr aus. Nur die Sonne brennt vom Himmel und es wird immer wieder nach einer „Dusche“ verlangt, d.h. einem kräftigen Spritzer Wasser aus der Flasche direkt ins Gesicht oder durch die Aussparungen im Helm. Für die Mittagspause suchen wir uns wieder einen Platz am Strand mit Bademöglichkeit. Die schnell aufgebaute Strandmuschel sorgt für Schatten. Für die Nachmittagsetappe verlassen wir die Radroute [60] und suchen uns einen direkteren Weg auf kleinen Nebenstraßen bis zum Campingplatz in Løgismose. Die Kinder müssen wie üblich beim Zeltaufbau helfen. Das haben wir diesmal gleich zu Anfang eingeführt. Es dauert einfach seine Zeit, bis das Zelt aufgebaut, die Isomatten und Schlafsäcke ausgerollt und das Gepäck von vier Personen im Zelt verstaut ist. Wenn auch die Kinder mit anfassen kommt Karin mit dem Verstauen im Zelt kaum nach und alle können schneller baden gehen. Als Belohnung gibt es dann ein kühles Getränk vom Campingplatzladen.

9. Tag:
Løgismose Camping - [60] - Savværk - Faldsled - Horne - Bøjden - Fähre - Fynshavn - Madeskov Camping , 39 km

Wir verlassen heute recht bald die Route [60], um über Faldsled direkt nach Horne zu fahren. Wir kennen Faaborg vom letzten Jahr und wollen uns den Umweg sparen. Heute sind beide Kinder kaum zu halten. Ich habe wirklich Mühe mit dem doch recht schweren Hänger hinterherzukommen. Auch Anstiege bremsen den Schwung kaum. Wir wollten eigentlich noch einmal auf Fünen übernachten aber wir sind schon gegen Mittag in Bøjden. Wir fahren gleich durch bis auf die Fähre und nützen die Überfahrt zur Mittagspause. Wir beschließen gleich bis Sønderborg weiterzufahren. Der direkte Weg von Fynshav nach Sønderborg ist zwar langweilig aber es stehen Geburtstage an und wir planen

daher zwei Tage in der Nähe von Sønderborg zu verbringen. Der Campingplatz in Madeskov ist zwar klein und die Sanitäranlagen sind nicht gerade die modernsten. Aber der Platz wird sehr familiär geführt und Sina und Insa finden schnell andere Kinder zum gemeinsamen Krebsefangen.An den nächsten beiden Tagen haben erst Karin und dann Sina Geburtstag. Statt Geburtstagstorte wird halt eine Sandtorte mit Muscheln verziehrt und mit Kerzen geschmückt. An Karins Geburtstag machen wir einen Ausflug nach Sønderborg mit Kaffeetrinken. Der geplante Ausflug zu einem besonderem Abenteuerspielplatz an Sinas Geburtstag muß dann leider ausfallen. Über Nacht frischt der Wind sturmartig auf und an Sinas Geburtstag bläst es gewaltig. Es kommt immer wieder zu kurzen Schauern, so dass wir froh sind heute nicht fahren zu müssen.

12. Tag:
Madeskov Camping - Sønderborg - [8] - Rinkenæs, 23 km

Der Regen hat aufgehört, aber der Wind ist immer noch kräftig und es ist relativ kühl. Wir beschließen weiterzufahren. Zuerst macht uns der Wind noch zu schaffen, aber als er dann nachlässt sind die Kinder wieder mal kaum zu halten. Sie haben zwar Gepäck, aber dabei handelt es sich jeweils nur um den eigenen Schlafsack und die Regensachen. Sina hat noch eine Isomatte auf dem Gepäckträger und Insa hat deshalb darauf bestanden zumindest noch eine kleine Tasche zu bekommen. Nachdem sie sich jetzt aber „eingefahren“ haben, komme ich mit dem vollbeladenen Rad und dem Gepäckanhänger kaum hinterher. Nur bergab kann ich durch das Gewicht jetzt noch Geschwindigkeit gutmachen. Auch Karin muß sich seit einigen Tagen nicht mehr so um einen Nachzügler kümmern sondern kann auch endlich flott mitfahren. Wir machen Mittagspause an der Klappbrücke in Egernsund. Leider kommen wir nicht in den Genuß die Brücke in Aktion zu sehen. Dafür können wir zusehen, wie ein Motorboot über die Slipanlage an Land gebracht wird. Die Besitzer stellen sich dabei so herrlich umständlich an, dass wir nicht eher weiterfahren können, bis wir das Schauspiel bis zum Schluß beobachtet haben.
Kurz vor dem Campingplatz in Rinkenæs schließt sich der Kreis unserer Tour wieder. Auch dieses Jahr hat es allen wieder viel Spaß gemacht. Nach den langen Tagestouren der ersten Tage haben wir wieder einen guten Rhythmus aus Fahrradfahren, Ruhetagen, Besichtigungen, Baden und einfach mal ausspannen gefunden.