|
 |
 |
|
Beleuchtung Wir legen es nicht gerade darauf an, im Dunkeln mit dem Hänger unterwegs zu
sein. Aber wenn der Hänger auch im Winter benützt wird, läßt sich das nicht immer vermeiden. Eine eigene Beleuchtung des Hängers ist deshalb nahezu unverzichtbar, da der Hänger das Rücklicht des ziehenden Fahrrades
verdeckt. Wer meint, die meist vorhandenen Rückstrahler reichten aus, der sollte sich immer vor Augen halten, daß hinten Kinder sitzen und da sollte jedes Mittel recht sein, die Sicherheit zu erhöhen.
Rechtlich gesehen ist man beim Anhängen eines Anhängers etwas in der Zwickmühle: Gemäß §67 Abs. 4 StVZO ist für einen Fahrrad-“Beiwagen” nur ein roter Rückstrahler notwendig. Gleichzeitig bedeutet das Anhängen eines
Anhängers aber eigentlich einen Verstoß gegen §67 Abs. 2 StVZO, nach dem lichttechnische Einrichtungen eines Fahrrades nicht verdeckt werden dürfen. Im folgenden ist eine Rücklichtausführung beschrieben, die sich bei
uns sehr bewährt hat. Sie ist natürlich im Detail an unseren Hänger angepaßt, sollte sich aber leicht auf andere Modelle übertragen lassen. Leider verstößt sie gegen §67 Abs. 9 StVZO, nachdem sich Scheinwerfer und
Schlußleuchte nur zusammen einschalten lassen dürfen. Aber da mindestens jedes zweite Mountainbike ganz ohne Lichteinrichtung munter am Straßenverkehr teilnimmt, sollten sich bei einer notwendigen Diskussion genügend
Argumente und hoffentlich ein verständiger Polizist finden, solange die Lichteinrichtungen dann auch funktionieren. |
 |
 |
|
1. Konstruktionsprinzip:
Grundidee der Rücklichtausführung ist, das Fahrrad- rücklicht bei angehängtem Hänger abzuschalten, da es sowieso nur die Kinder im Hänger blendet. Die so freiwerdende Leistung des Fahrraddynamos wird
genutzt, um das Rücklicht des Hängers zu betreiben. Im Bereich der Anhängerkupplung des Zugfahrrades wird eine Halterung befestigt, die eine elektrische Steckverbindung und einen Schalter enthält. Mit der
Steckverbindung wird der elektrische Kontakt zum Hängerrücklicht hergestellt und mit dem Schalter wird zwischen Fahrrad- und Hängerrücklicht umgeschaltet. Das Verbindungskabel zum Hängerrücklicht wird in
oder an der Hängerdeichsel verlegt. Wenn die Deichsel abnehmbar ist, wird noch eine zweite Steckverbindung zwischen Deichsel und Hänger notwendig. |
|
|
 |
 |
|
2. Halterung am Fahrrad Die Halterung wurde
nach Maß aus 1 mm starkem Alublech gefertigt. Bei der Bemaßung ist das Platzangebot am vorgesehenen Befestigungsort, Möglichkeit der Befestigung und Größe/Platzbedarf der Steckverbindung und des Schalters zu beachten.
Es sollten zuerst die notwendigen Löcher für die Steckverbindung und den Schalter gebohrt und anschließend die Halterung zurechtgebogen werden. Das Loch für die Befestigung wird erst ganz am Schluß angebracht.
3. Steckverbindung und Schalter Der Steckverbinder (besteht aus Kupplung und Stecker) muß zweipolig sein und der Schalter ein einpoliger (dann muß die Masseleitung direkt zum Steckverbinder geführt werden) oder
ein zweipoliger Umschalter sein. Für die Auswahl beider Teile ist zu bedenken, daß der Befestigungsort jeder Menge Regenwasser und hochge-
schleudertem Dreck ausgesetzt ist. Gute Qualität zahlt sich hier aus. Eine einfache 2,5 mm Klinkensteck- verbindung, wie sie bei vielen elektronischen Kleingeräten als Stromversorgungsstecker benutzt wird und in
jedem Elektronikladen zu bekommen ist, hat sich nicht bewährt, da die Kontakte einfach zu schnell korrodiert sind. Bei dem abgebildeten Steckverbinder handelt es sich um Subminiatur-Kabelstecker/Flanschbuchse mit
Schutzkappen. Der Schalter ist ein zweipoliger Subminiatur-Umschalter mit wasserdichter Abdichtkappe. Alles zusammen nicht ganz preiswert und nicht überall zu bekommen, aber jetzt gibt es keinen Ärger mehr. |
 |
 |
|
5. Kabel zum Hängerrücklicht Das Kabel muß zweipolig sein und sollte
nicht zu dünn sein, obwohl die Strombelastung sehr gering ist. Ich habe das Kabel in der Deichsel verlegt und deshalb ein Kabel in runder Ausführung genommen, damit es zusammen mit den Kabeldurchführungen eine gute
Abdichtung ergibt. Wenn Kabel durch Bohrungen geführt werden, müssen unbedingt Kabeldurchführungen benutzt werden, sonst scheuert sich das Kabel in kurzer Zeit durch. Bohrungen in der Deichsel sind eigentlich
grundsätzlich zu vermeiden, da sie die Stabilität beeinflussen können. Wenn schon Bohrung, dann so klein wie möglich und an unbelasteten Stellen. Und: diese Bohrungen geschehen auf eigene Verantwortung! Kein Hersteller
übernimmt bei so “behandelten” Deichseln irgendeine Garantie oder Haftung. Hier ist jeder selbst verantwortlich! Am Hänger selbst ist das Kabel mit selbstklebenden Kabelclipsen befestigt. |
 |
 |
|
6. Übergang Deichsel-Hänger Da die Deichsel unseres Hängers abnehmbar
ist und auch als Handgriff zum Schieben benutzt wird, war eine zweite Steckverbindung notwendig. Dabei wurde eine zweipolige Winkelstecker/Kupplung-Kombination (2,5 mm mit Mittelstift) aus dem Elektronik-Bastelbedarf
eingesetzt. Das Hauptproblem war die Anfertigung und Be- festigung der Halterung für die Kupplung in der Deichsel. Hier muß je nach Art der Deichsel eine eigene Lösung gefunden werden. |
 |
 |
|
8. Allgemeiner Tip zur Fahrradbeleuchtung Wenn schon an der
Verkabelung der Fahrradbeleuchtung gearbeitet wird, sollte überlegt werden, die ganze Verkabelung der Beleuchtung gleich auf ein zweipoliges Kabel umzustellen. Frontscheinwerfer und Rücklicht müssen dafür aber auch die
entsprechenden Anschlußmöglichkeiten bieten. Die Masseverbindung wird dann nicht mehr über den Fahrradrahmen, sondern über die zweite Litze geführt. Die Masseverbindung über den Fahrradrahmen ist die Hauptursache für
Probleme mit der Beleuchtung. |
|